Wasserschleuse: Kohlendioxid ist raus, Luft darf nicht rein

Wasserschleuse: Kohlendioxid ist raus, Luft darf nicht rein
Wasserschleuse: Kohlendioxid ist raus, Luft darf nicht rein
Anonim

Bei der Weinherstellung zu Hause beginnt irgendwann der Fermentationsprozess, bei dem der in den Trauben enth altene Zucker in Ethylalkohol umgewandelt wird. Der Prozess wird von einer ständigen Freisetzung von Kohlendioxid begleitet. Ein wichtiges Merkmal: Sein normaler Fluss ist nur in Abwesenheit von Sauerstoff in der Luft möglich. Sobald es in den Würzetank eintritt, beginnt die Oxidation von Alkohol und es zerfällt in Essigsäure und Wasser. Tatsächlich wird statt Wein Essig gewonnen.

Wasserschloss
Wasserschloss

Technologisch wird die Aufgabe, Kohlendioxid aus einem Behälter mit zukünftigem Wein zu entfernen und gleichzeitig die Dichtheit aufrechtzuerh alten, von einem Wasserverschluss (Water Lock, Water Seal) übernommen. In letzter Zeit sind solche Geräte (und sogar aus Italien importiert!) im Handel erhältlich, was bei den "Veteranen" der Heimweinherstellung und des Heimbrauens ein unwillkürliches Lächeln hervorruft. Sie sind es seit langem gewohnt, es selbst zu tun undbuchstäblich aus improvisierten Mitteln hochwertige Wasserdichtungen herstellen.

Wasserdichtungsgerät
Wasserdichtungsgerät

Das Wasserschloss kann, wie man so schön sagt, unverschämt einfach sein. Viele kennen das Design, das aus einem einzigen Element besteht - Handschuhen aus weichem Gummi oder einem Ballon. Es reicht aus, mit einer Nadel ein Loch hineinzubohren, es auf eine Flasche Würze zu setzen - und das "Wasserschloss" (obwohl der Name ungenau ist, weil es nicht mit Wasser in Verbindung gebracht wird) ist einsatzbereit. Der Gummitank wird mit Kohlendioxid aufgeblasen. Wenn es zu viel davon gibt, geht der Überschuss durch das "Ventil" (erweitertes Loch) hinaus. Gleichzeitig lässt der Gasdruck keine Luft eindringen. Wie macht man eine Wasserdichtung, die ihrem Namen alle Ehre macht? Auch hierfür sind keine besonderen Fähigkeiten oder spezielle Materialien erforderlich. Es reicht aus, einen Gummischlauch mit einem Durchmesser von 8-10 mm zu haben, der an einem Ende hermetisch mit einem Loch im Deckel der Flasche oder des Zylinders verbunden ist. Die Dichtheit kann durch Beschichtung mit Alabaster, Gips, Paraffin oder Wachs gewährleistet werden. Das andere Ende des Rohrs, 30 bis 40 cm lang, wird in ein Gefäß mit 100 ml kochendem, gekühltem Wasser getaucht, das verhindert, dass nach Abschluss der Gärung Luft eindringt. Das dabei freigesetzte Kohlendioxid erscheint im Wasser in Form von Blasen. Anhand ihrer Anzahl und Intensität der Bildung kann man den Verlauf der Gärung beurteilen. Das Wasser im Gefäß muss von Zeit zu Zeit ausgetauscht oder mit ein paar Tropfen Wodka versetzt werden. Manche Winzer mögen eine solche Wasserdichtung wegen des unangenehmen Geruchs nicht, der dabei verströmt wirdein Gefäß mit Wasser und ein konstantes gurgelndes Geräusch.

Wie man ein wasserdichtes Siegel macht
Wie man ein wasserdichtes Siegel macht

Es gibt ein selbstgebautes Wasserschloss, in dem das obige Design zu einem Ganzen wird. Es basiert auf einem gewöhnlichen Polyethylendeckel, an den oben ein flexibler transparenter Schlauch (an einem Ende) und ein kleiner Plastikbecher (unten) gelötet sind. Das Rohr ist so gebogen, dass sein anderes Ende in ein Glas geht, wo nach dem Aufsetzen des Deckels auf eine Drei-Liter-Flasche Wasser eingegossen wird. Die Aussparung in ihnen ist für Wasser bestimmt, und darauf wird eine Kappe gesetzt, die die Freisetzung von Kohlendioxid durch das Wasser gewährleistet.

Trotz der Vielf alt der verwendeten Designs und Materialien ist das Funktionsprinzip von Wasserschleusen das gleiche. Und das Ziel ist dasselbe: den Haush alt mit hausgemachten Weinen, Likören und Spirituosen zu versorgen.

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